DIE MASKEN GOTTES I Mythologie der Urvölker
MYTHOLOGIE DER URVÖLKER BERICHTET VON DEN ALTESTEN ZEUGNISSEN MYTHISCHEN DENKENS UND ZEIGT, DASS DIE MYTHEN SEIT URZEITEN DAS WIDERSPIEGELN. WAS DIE MENSCHEN IM INNERSTEN BEWEGT.
Alle wichtigen Elemente der Mythen bis in unsere Tage sind in ihren Frühformen bei den Urvölker bereits angelegt.
Joseph Campbell hat Erkenntnisse aus Ethnologie, Religionswissenschaft, Archäologie und vielen anderen Wissensgebieten zu einem Bild der urgeschichtlichen Vorstellungswelten verwoben, das die Verbindung zur Gegenwart deutlich sichtbar werden läßt. Die Wirkung nach Erscheinen der amerikanischen Originalausgabe war enorm. So diente z. B. das erste Kapitel dieses Buches, Das Rätsel des ererbten Bildes, als ideenvorlage zu Stanley Kubriks Film 2001 - Odyssee im Weltraum. Beginnend bei biologisch ererbten Strukturen, die im Dunkel des Anfangs menschlichen Lebens liegen. ihrer Prägung durch die verschiedenen Lebensabschnitte des Menschen, über die Mythologie der Pflanzer mit dem Erscheinen der ersten Hochkulturen und dem Priestertum und die Mythologie der Jäger mit der zentralen Figur des Schamanen reicht die Zeitspanne von Campbells Schilderung bis ca. 12500 v. Chr. Joseph Campbells Erzählweise läßt dabei die Fakten, auf die er sich stützt, in den Hintergrund treten. Es geht ihm vielmehr um die Wahrheit des Mythos, das heißt, daß der Mythos auf einer äußeren Ebene widerspiegelt, was die Menschen im Innersten bewegt.
«Überdies wird im Fest die Maske verehrt und erlebt als eine vollgültige Erscheinung des mythischen Wesens, das sie darstellt - obwohl jedermann weiß, dass ein Mensch die Maske gemacht hat und dass ein Mensch sie trägt. Ihr Träger wird ferner während der Zeit des Rituals, dessen Bestandteil die Maske ist, mit dem Gott identifiziert. Er stellt den Gott nicht bloß dar, er ist der Gott.»
«Zweifellos ist Mythologie kein Spielzeug für Kinder. Ebenso wenig ist sie eine Sache archaisierenden, rein gelehrten Interesses, für moderne Menschen der Tat ohne Belang. Denn ihre Symbole (ob in der fasslichen Form von Bildern oder in der abstrakten Form von Ideen) berühren und entfesseln die tiefsten Triebzentren und bewegen Gebildete und Ungebildete gleichermaßen, bewegen Menschenmeuten, bewegen ganze Kulturen.»